Er läuft vollständig integriert in abas und bietet die Möglichkeit, die Vertriebsmitarbeiter/innen bei jedem Kundengespräch in einem geführten Dialog zu begleiten. Innen- und Außendienstler können damit weltweit schnell, fehlerfrei und standardisiert neue Produkte für den Kunden zusammenstellen – ohne detailliert wissen zu müssen, welche Baugruppen und -teile sie dafür benötigen.
Auf schriftlichem Weg nimmt ERWEKA Bestellungen auf; Anfragen werden ab und an auch telefonisch entgegengenommen. Jedes Gerät wird dabei in der Regel kundenspezifisch konfiguriert. Aufgrund der Komplexität der Produkte konnte es immer wieder einmal vorkommen, dass während der Angebotsphase ein Gerät zusammengestellt wurde, bei dem bestimmte Zubehörteile nicht mit aufgenommen wurden.
Ein umständlicher Anpassungsprozess folgte. „Leicht vergessen wurden zum Beispiel auch Details wie Verdunstungsabdeckungen“, erzählt Siegfried Kaminski, Leiter Arbeitsvorbereitung bei ERWEKA. Deswegen kam es immer auch wieder vor, dass die Produktionsplaner den Vertrieb bei der Auftragsbearbeitung unterstützen mussten – nicht ihre ureigenste Aufgabe! So kam es bei einer manuellen Konfiguration technisch komplexer und variationsreicher Produkte immer wieder zu Zeitverlust und unnötigen Kosten.
Um sicherzustellen, dass in der Angebotsphase alles berücksichtigt wird, führte ERWEKA deshalb zusammen mit dem Wechsel auf das ERP-System abas Anfang 2015 auch den ePOS Produktkonfigurator von ACBIS ein – der vollständig integriert in abas läuft. Der Wechsel von dem bisherigen Produktionsplanungssystem auf ein neues ERP war notwendig geworden, weil man die bisher mit separaten Tools arbeitenden Abteilungen in einer Lösung zusammenführen wollte. Vor allem sollte der Service enger eingebunden werden, für den es in abas ein eigenes Modul gibt.
Dies nahm der Gerätebauer zum Anlass, sich auch einer automatisierten Produktkonfiguration anzunehmen. ERWEKA nutzt ePOS vor allem für sein Produkt mit den meisten Variationen, den Dissolution Tester. Diesen gibt es in unterschiedlichen Grundausführungen mit vielen Konfigurationsmöglichkeiten: als einzelnes Gerät, in Verbindung mit verschiedensten Komponenten wie Pumpen und Photometern.
Per Knopfdruck lässt sich schnell der Produktkonfigurator öffnen und kann nun den Vertriebsinnen- und -außendienst bei der Angebotserstellung und Auftragserfassung begleiten. Der Vertriebsmitarbeiter gibt den Kunden ein und mit Hilfe des Herkunftslandes wählt der Konfigurator die richtige Spannung, Frequenz oder Steckerform automatisch aus. Zudem zeigt die Software bei der Angebotserstellung exakt die Teile an, die für das vom Kunden gewünschte Gerät benötigt werden. „Wir bekommen auch optionale Vorschläge, was man noch zusätzlich anbieten kann, wie etwa UV-Gläser“, so Lisa Lazic aus dem Vertriebsinnendienst.
ERWEKA hat dafür in abas alle notwendigen Teile in einer Maximalstückliste (inkl. Optionen) aufgenommen, die bei jedem Angebot oder Auftrag von ePOS eingelesen wird. Hierfür legte ACBIS in Zusammenarbeit mit ERWEKA im Vorfeld ein logisches Regelwerk an. „Hier haben sich die Kompetenz und Erfahrung von ACBIS ausgezahlt“, sagt David Rybka aus der Arbeitsvorbereitung, „die Berater wussten genau, wie ePOS auf die Maximalstückliste zugreifen kann und wie man das abas System programmieren muss, damit der Konfigurator so funktioniert wie geplant.“
Branche: Apparatebau
ePOS wählt aus der Maximalstückliste genau die Teile aus, die zum gewünschten Gerät passen. Optionen, die zusammen nicht funktionieren und Teile aus der Maximalstückliste, die für das jeweilige Produkt nicht benötigt werden, werden ausgeblendet und können damit gar nicht erst angeklickt werden.
Nach dem letzten Dialog werden die Daten wieder nach abas zurückgespielt und es wird daraus eine Fertigungsliste (Stückliste, Arbeitsplan) für das Angebot oder den Auftrag erzeugt. Dort wird die Fertigungsliste dann in einen Fertigungsvorschlag übernommen und von der Arbeitsvorbereitung in einen Betriebsauftrag für die Produktion umgewandelt. Aus dem Betriebsauftrag werden schließlich auch die Inhalte des Serviceproduktes generiert und somit für spätere Servicezwecke zum Auftrag in der abas Datenbank abgespeichert.
Lisa Lazic, Vertriebsinnendienst
Das Zusammenstellen der richtigen Teile wird mit ePOS über die Konfiguration und die Maximalstückliste gewährleistet.
Jetzt arbeiten alle aus dem ERP-System heraus. „Durch die Verbindung mit ePOS konnten wir die Fehlerquote bei der Angebotserstellung minimieren“, erklärt ERWEKA Geschäftsführerin Claudia Müller. „Durch die automatisierte Konfiguration haben wir einen Standard-Prozess etabliert und die Bearbeitungszeiten sind enorm gesunken.“ Dauerte es früher gut eine Viertelstunde, um einen Dissolution Tester einzuplanen, braucht Lisa Lazic heute dazu nur noch wenige Minuten, was die Arbeit vereinfacht.